Arbeiten in der Wolfsburg

Mein Weg ins Bistum Essen:

Bevor ich das Bistum kannte, kannte ich die Wolfsburg. Während meiner Assistenzzeit am Institut für christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster war ich viel mit Fragen der Gerechtigkeit im Sozialstaat und im Gesundheitswesen beschäftigt. Fragen, die auch in der Wolfsburg immer wieder diskutiert wurden. Geschätzt habe ich schon zu der Zeit die Möglichkeiten der Akademie, Menschen und Akteure mit unterschiedlichen Perspektiven zu wichtigen Fragen zusammen zu bringen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Als dann eine Stelle in der Wolfsburg frei wurde, war für mich die Sache klar. Erst später wurde mir deutlich, dass ich auch in ein wirklich spannendes Bistum geraten war …

Meine Aufgabe im Bistum:

Ich arbeite in der Wolfsburg als Dozentin im Bereich Sozial- und Medizinethik. Gleichzeitig bin ich stellv. Direktorin der Akademie. Als Dozentin ist es vor allem meine Aufgabe, wichtige Fragestellungen zu identifizieren, die die Menschen umtreiben, und dazu Dialoge zu ermöglichen. Das Ziel: unterschiedlichste Perspektiven miteinander ins Gespräch bringen und Perspektivwechsel möglich machen, um wirklich nach Lösungen zu suchen. Zugleich ist es wichtig, in diese Dialoge auch die Perspektive des christlichen Glaubens einzubringen. Aus der Perspektive der Sozialethik geht es immer um die Frage der Gerechtigkeit. Bei meiner Arbeit begegne ich vielen unterschiedlichen Menschen aus den Bereichen Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, dem Gesundheitswesen und aus der Kirche. Vor allem das Gespräch und die Diskussion mit den unterschiedlichen Menschen macht meine Arbeit spannend. Als stellv. Direktorin unterstütze und vertrete ich den Direktor in der Leitung der Akademie. Eine Akademie ist ein dynamisches Unternehmen, in dem wir uns immer wieder selbstkritisch fragen müssen, ob und wie unsere Arbeit wirksam ist. Diese Herausforderung macht die Arbeit in der Leitung besonders spannend.

Darum arbeite ich für Kirche:

Den Menschen aus der christlichen Perspektive in den Blick zu nehmen, das heißt, ihn ganzheitlich zu sehen: seine Freiheit und Autonomie zu betonen, ebenso seine Verantwortung, seine Fehlerhaftigkeit und auch die Solidarität der Menschen untereinander. Den Menschen so zu sehen, hat Auswirkungen auf die aktuellen Fragestellungen unserer Zeit. Die Kirche macht sich in vielen Fällen zum Anwalt einer solchen Sicht auf den Menschen. Das Potenzial und die Widerständigkeit dieser Sichtweise einbringen zu können, ist eine wichtige Aufgabe auch der Akademien und treibt mich an.

Das schätze ich hier besonders: 

Ich schätze ganz besonders die vertrauensvolle Teamarbeit in der Wolfsburg. Die vielen Gespräche und oft kritischen wie kontroversen Diskussionen in den Dozentenkonferenzen, in denen unser Programm entsteht. Außerdem schätze ich die Zusammenarbeit zwischen Dozenten, Verwaltung, Hauswirtschaft und Küche, die Voraussetzung für das Gelingen einer Tagung ist. Ich schätze die vielen Menschen, denen ich in der Wolfsburg begegne, in die jährlich ca. 30.000 Gäste kommen. 

Zudem achte ich die hohe Wertschätzung für Familien im Bistum Essen. Die hieraus erwachsenen Arbeitszeitmodelle erleichtern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr. 

Und: Ich schätze die Arbeit im Bistum Essen, weil es ein wirklich innovatives Bistum ist, in dem die Herausforderungen beherzt angegangen werden und die gesellschaftliche Realität eine wirkliche Chance hat.