Als Juristin nahe an den Menschen

Mein Weg ins Bistum Essen:

Schon während meines Studiums der Rechtswissenschaften interessierte ich mich für das Kirchenrecht. Zudem wollte ich einen Beruf ausüben, der nahe an den Menschen ist und Verbindung zu ihren Lebenswirklichkeiten hat. Eine Bewerbung bei einer NGO, im caritativen oder eben im kirchlichen Bereich war die für mich logische Konsequenz. Nach gut zweijähriger Tätigkeit im Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen bin ich seit 2012 im Bischöflichen Generalvikariat zu Essen und zusätzlich seit 2013 im Erzbischöflichen Offizialat zu Köln, Außenstelle Essen, tätig.

Meine Aufgabe im Bistum:

Zurzeit überarbeite ich schwerpunktmäßig die geltende Rechtslage innerhalb unserer Diözese. Daneben vertrete ich den Abteilungsleiter Kirchenrecht bei dessen Abwesenheit. Spannend und herausfordernd sind für mich die Überschneidungen von weltlichem und kirchlichem Recht, etwa in Fragestellungen des Arbeits- oder Vermögensrechts.

Nach Abschluss des Lizentiates im Kanonischen Recht übe ich seit 2013 ebenfalls meine Tätigkeit als Diözesanrichterin aus. In dieser Eigenschaft bin ich überwiegend mit der Führung von Eheprozessen betraut; ich prüfe nach Antrag wenigstens eines Ehepartners, ob die betreffende Ehe ungültig geschlossen sein und so deren Nichtigkeit festgestellt werden könnte.

Darum arbeite ich für Kirche:

Auch und gerade wenn in unserer heutigen Gesellschaft allgemeingültige Werte nicht selten ersetzt, interpretiert oder schlicht abgelehnt werden, freue ich mich, diese bei meiner Arbeit immer wieder teils offenkundig, teils aber auch erst auf den zweiten Blick, entdecken zu dürfen. Wider berechtigter Anfragen an „die Kirche" motivieren mich die vielen Mitarbeitenden, die sich auch heute, oft kaum bemerkt und selbst dann, wenn es manchmal unbequem ist, noch für etwas und vor allem für andere einsetzen.

Das schätze ich hier besonders: 

Dass mir in meiner Arbeit eben doch das entgegengebracht wird, wofür die Kirche in der allgemeinen Wahrnehmung interessanterweise oftmals gerade nicht steht: großer persönlicher Freiraum, die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Ideen und das ehrliche Interesse an meiner persönlichen Entwicklung.